Thaimassage – keine klassische Wellness-Massage, aber klasse
Verglichen mit herkömmlichen Wellness- oder Entspannungsmassagen, bei denen beruhigende und entkrampfende Berührungen vor allem das Wohlbefinden der Behandelten verbessern sollen, sind die Behandlungselemente einer klassischen Thaimassage äußerst kraftvoll und dynamisch. Auch in ihrer Wirkungsweise erinnern sie eher an therapeutische Massagen, die auf die Linderung von Beschwerden und Krankheiten abzielen. Dennoch kommen auch bei der Thaimassage die Erholung und Entspannung des Patienten – oder eher des Massage-Kunden – keineswegs zu kurz.
Was ist charakteristisch für die traditionelle Thaimassage?
Bei klassischen westlichen Massageformen kommen ruhige und rhythmische Streichungen, Reibungen und Knetungen sowie mit der Hand auf den Körper übertragene Vibrationen zum Einsatz, die sich eher an der Anatomie des menschlichen Körpers orientieren. Die traditionelle Thaimassage hingegen arbeitet mit
- passiven, dem Yoga entnommenen Streckungen,
- Dehnungen,
- Gelenkmobilisationen und
- punktuellem Druck.
Sie orientiert sich an Linien, die – ähnlich wie die Meridiane in der chinesischen Medizin – den Körper als energetisches Netz durchziehen.
Die Stimulation der Energiepunkte, der sogenannten Marmapunkte, erfolgt – ebenfalls anders als bei herkömmlichen Massagen – unter anderem dadurch, dass sie mit den Daumen, Handballen, Ellbogen, Knien und Füßen des Massierenden gedrückt oder massiert werden. Mit der Anregung der lokalen Marmapunkte geht ein positiver Einfluss auf entfernt liegende innere Organe einher.
Für die Druckpunktmassagen, Streckungen und Dehnungen ist der Einsatz von Massageöl generell nicht notwendig. Auch muss sich der Kunde im Grunde nicht entkleiden. Andererseits kann die gesundheitsfördernde Wirkung einer Thaimassage durch die Anwendung spezieller Kräuterstempel, Kräuteressenzen und Aromaöle noch intensiviert werden.
Wirkungsweisen der Thaimassage
Die nachhaltigen Streckungen und Dehnungen des Körpers, die der Kunde nach vorsichtiger Anleitung durch den Behandelnden entweder aktiv vollführt oder passiv wahrnimmt, tragen dazu bei, die Muskulatur zu entspannen und mit der Beweglichkeit das Wohlbefinden des Massierten zu steigern. Auch die behutsame Rotation der Gelenke fördert die Geschmeidigkeit des Körpers, während sich die verschiedenen Yogapositionen und mit ihnen die Beugungen und Streckungen der Wirbelsäule ebenfalls positiv auf die körperliche Beweglichkeit und eine gesunde Körperhaltung auswirken.
Die Druckpunktmassagen wirken nicht nur anregend auf die Blutzirkulation und den Lymphfluss. Sie haben noch viele weitere positive Auswirkungen auf die Muskulatur in Kopf, Nacken, Schultern oder Rücken oder auf den Kreislauf, den Stoffwechsel und die Verdauung. Darüber hinaus haftet der traditionellen Thaimassage auch ein gewisser Wellness-Charakter an.
Dieser schreibt sich vor allem daher, dass die Massage beim Behandelten ein intensives Gefühl von Sicherheit und Geborgenheit erzeugt. Durch behutsame Berührungen und das Heben und Tragen einzelner Körperteile und Körperpartien fühlt sich der Massierte rundum aufgehoben. Dies geht nicht nur mit einer tiefgreifenden, wohltuenden Entspannung einher, sondern auch damit, dass neben dem Körper auch der Geist Kraft tanken und Verstimmungen überwinden kann. Wie Thaimassage-Kunden „an der Seele gestreichelt und am Körper geheilt“ werden, ist beispielsweise auch im Zeit-Artikel „Soll Liebe fühlen“ beschrieben.
Tipps für den perfekten Genuss einer Thaimassage
Um sich aber rundherum wohlfühlen und in den Zustand einer umfassenden Entspannung gelangen zu können, sollte man vor, während und nach der Thaimassage einige Punkte beachten.
Vor der Thaimassage
Da man sich vor allem dort wohlfühlen und seine alltäglichen Sorgen hinter sich lassen kann, wo man von exzellent geschulten Masseurinnen und Masseuren behandelt wird und wo Ordnung und Sauberkeit allgegenwärtig sind, heißt es vor der entspannenden Thaimassage zunächst, das richtige Studio zu finden. Tipps hierzu lassen sich zum Beispiel auch im Beitrag „Das sollten Sie über eine traditionelle Thaimassage wissen“ auf frauenparadies.de nachlesen. Andererseits kommt nicht nur der Kunde mit der Einrichtung und mit dem Behandelnden in Kontakt. Der Masseur berührt den Körper des Kunden, weshalb man – um sich auch selbst wohlzufühlen – im besten Fall frisch geduscht zum Thaimassage-Termin erscheint. Auch gilt, dass man vor der Behandlung wenigstens eine Stunde lang nichts mehr gegessen haben sollte, da die Massage bei Menschen mit vollem Magen Übelkeit erzeugen kann.
Vor der Thaimassage-Behandlung sollte man sich über seinen Gesundheitszustand im Klaren sein, um den Behandelnden darüber informieren zu können. Nur, wenn der Masseur über alle Problembereiche und Beschwerden im Bild ist, können die Anwendungen erfolgreich eingesetzt werden. Die Masseurin oder der Masseur wird keine Thaimassage anwenden, wenn folgende gesundheitliche Probleme vorliegen:
- Erkrankungen mit hohem Embolierisiko
- Fieber
- Gefäßerkrankungen
- Gelenkentzündungen
- Gerinnungsstörungen
- Hauterkrankungen
- Herzerkrankungen
- Muskelentzündungen
- Osteoporose
- rheumatische Erkrankungen
- zu hoher oder zu niedriger Blutdruck
Während der Thaimassage
Während der Anwendung ist es wichtig, auf eine ruhige und gleichmäßige Atmung zu achten und sich so gut wie möglich zu entspannen. Aufgrund des Drucks auf Oberkörper oder Rücken die Luft anzuhalten oder gar mit Gegendruck zu reagieren, ist nicht förderlich. Von Vorteil ist dagegen der Verzicht auf eine allzu umfassende Kommunikation mit dem Behandelnden. Es ist besser, der beruhigenden, meditativen Musik zu lauschen, die in den meisten Fällen zur Entspannung eingespielt wird. Auch sollte man während der Thaimassage auf seine Empfindungen achten. Bereiten die Griffe und Übungen Schmerzen oder ist die Behandlung zu soft? Dies sollte dem Masseur mitgeteilt werden, damit dieser die Massage den Bedürfnissen des Kunden anpassen kann. In jedem Fall gilt, keine Schmerzen als Teil der Behandlung zu akzeptieren.
Nach der Thaimassage
Sollten bei der Massage Öle und Kräuteressenzen zum Einsatz gekommen sein, empfiehlt es sich, nicht sofort nach der Behandlung zu duschen. Vielmehr müssen die verschiedenen Stoffe noch eine Weile einziehen, um ihre Wirkung entfalten zu können. Ruhe tut dem Organismus im Anschluss an eine Thaimassage ebenfalls gut. Wenigstens eine Stunde sollte man – am besten warm eingepackt – keinen stressigen Beschäftigungen nachgehen. Leichte Bewegung oder ein warmes Bad können dagegen helfen, dem Muskelkater, der nach der ungewohnten Beanspruchung des Körpers durch die Thaimassage vermutlich entstehen wird, abzumildern.